wolf point - Werkstatt und Begegnungsstätte

 

Willkommen im wolf point

  Wenn Du zu den Tieren sprichst,
  werden sie auch zu Dir sprechen
  und ihr werdet euch kennen.
  Wenn Du nicht mit ihnen sprichst,
  wirst Du sie nicht kennen und was
  Du nicht kennst, davor wirst Du
  Dich fürchten --- und was man
  fürchtet, das zerstört man.
                           Chief Dan George

Dies & Das


Eine Hundegeschichte

Wie zwei grosse Hunde einem kleinen Kollegen in 15 Minuten helfen, sein Problem zu lösen oder: braucht es menschliche Hundepsychologen wirklich?

Hauptakteure dieser Geschichte sind: Faiby eine
4 1/2jährige Wolfshündin (Tschech.xSaarloos), Maxim, ein zweijähriger (sehr grosser) Bobtailrüde, und Wuschel, ein 9 Monate alter Westi-Silberpudelmischlingsrüde, ca 30 cm hoch

Wir befinden uns im wunderschönen Schlosspark des Schloss Wartegg in Rorschacherberg. Maxim und Faiby, zwei dicke alte Freunde, haben ihren Spass und spielen miteinander. Da taucht unvermutet (sonst wären Maxim und Faiby angeleint worden) Wuschel an der Leine, seine Halterin am anderen Ende, auf.

Maxim und Faiby rasen auf Wuschel zu - der Halterin von Faiby rutscht das Herz Richtung Hose, zum Glück unbegründeterweise wie der Fortgang der Geschichte zeigt. Sie begrüssen den kleinen Hund freundlich! Trotzdem „oh-oh!“ - Wuschel hat ein Problem, er hat nämlich Angst vor grossen Hunden. Er lässt sich zwar erst ängstlich beschnuppern, versteckt sich dann aber schnell bei Frauchen und fängt an, die beiden Grossen anzubellen.

Inzwischen sind Maxims und Faibys Halterinnen eingetroffen und die beiden Grossen werden ebenfalls angeleint.

Hier gäbe es verschiedene Varianten, wie die Geschichte weitergehen könnte. Die Halterinnen der drei Hunde entscheiden sich nach kurzem Gespräch dafür, das Risiko einzugehen und eine Möglichkeit für Wuschel zu schaffen, eine positive Erfahrung zu machen. Und so werden alle drei Hunde freigelassen.

Nun wird Wuschel nochmals freundlich beschnuppert von den beiden Grossen, er hat aber immer noch Angst und bellt. Worauf ihn Faiby und Maxim erst mal sein lassen. Sie beschliessen, ihm zu zeigen, „wie man unter grossen Hunden spielt“. Vor den Augen Wuschels starten sie – demonstrativ - eine wirklich rasante Verfolgungsjagd zusammen, die Ohren wehen im Wind (Bobtail) bzw. werden aerodynamisch angelegt (Wolfshündin) und die Luft vibriert von dem Mega-Spass, den die beiden haben. Wuschel wird still und staunt.

Nun beginnt eine nächste Phase: die Beiden gehen mit sehr viel Feingefühl daran, Wuschel miteinzubeziehen und animieren den immer noch sehr eingeschüchtert wirkenden kleinen Hund, an ihrem Spiel teilzunehmen.
Ängstlich, folgt er ihnen vorsichtig ein bisschen, fängt jedoch bald wieder an, zu bellen und er zieht sich erneut hinter sein Frauchen zurück.„Macht nichts! Dann lassen wir halt nochmals ein cooles Spiel vom Stapel! Uns gefällts!“ (Erneute Verfolgungsjagd)

Darauf wird Wuschel abwechslungsweise von den beiden Grossen mit zärtlichen Freundlichkeiten überhäuft, beschnüpperlet, bewedelt und beruhigt. Er wird richtiggehend aufgebaut und sein Vertrauen wächst sichtlich. Mutig fängt er an, an ihnen hochzuspringen und ihre Lefzen zu lecken. Was wiederum positiv bestärkt wird mit noch mehr freundlichem Verhalten der Beiden.

Nochhmals gibt es demonstrativ eine megatolle Verfolgungsjagd der beiden Grossen. Wuschel kann nun nicht mehr widerstehen und rennt ebenfalls eine kleine Strecke hinterher, kommt aber schon bald wieder zurück und fängt wieder an, ängstlich zu bellen.

Neue Phase: Faiby (die geborene Babysitterin?) nimmt ihn jetzt unter ihre Fittiche, gibt sich wieder freundlich mit ihm ab und fängt an,  ihm aktiv beizubringen, wie man Verfolgerlis spielt: Spielerisch animiert sie Wuschel, hinter ihr herzurennen, was dieser tatsächlich auch macht, zuerst zögerlich, dann immer mehr mit sichtlichem Spass! Mit lustigen Sprüngen fängt er als nächstes an, sich am Verfolgungsspiel von Maxim und Faiby zu beteiligen. Sein Spass-Pegel steigt sichtlich an. Seine Sprünge werden denen eines Känguruhs immer ähnlicher, alle vier Pfoten gleichzeitig in der Luft und einen Meter lang! Die Frauchen lachen sich kaputt....

Es geht nicht lange, da sieht man folgendes Bild: voran, an erster Stelle und wie ein Grosser, rennt stolz der kleine Wuschel durch die Gegend,  verfolgt von Wolfshündin und Bobtail! Man kann es förmlich spüren: Maxim und Faiby geben ihm grosszügig die Gelegenheit, diese Erfahrung zu machen! (Sie wären ja vieeeel schneller, wenn sie wollten...)

Und als Krönung der ganzen „Therapie“ legt sich Faiby nun noch genüsslich und demonstrativ direkt neben Wuschel auf den Rücken und animiert ihn, sich über sie zu stellen und „von oben“ mit ihr zu spielen! Er wagt sein Glück zuerst kaum zu fassen, ergreift dann aber begeistert die gebotene Gelegenheit. Sein neugewonnenes Selbstbewusstsein wächst und ist kaum zu bremsen.

Alle drei Hunde haben Mega-Spass, alle sind glücklich und zufrieden, Wuschel ist selbstbewusstes Mitglied im Club der Grossen geworden – welche Ehre! -, und: seine Angst ist weg, er macht einen gelösten Eindruck und bellt nicht mehr.

Dass Faiby und Maxim nachhaltige Arbeit geleistet haben, zeigt sich heute noch: ein halbes Jahr nach dieser Begegnung, spielt Wuschel immer noch völlig angstfrei und mit Wonne mit Maxim (Faiby hat ihn seither leider noch nicht wiedergetroffen) und hat – so sagt seine Halterin – seine Angst auch vor anderen grossen Hunden überwunden.

Bestimmt für viele Hundehalter eine alltägliche Geschichte. Ich habe sie aufgeschrieben, weil es mich so sehr berührt hat zu sehen, wie viel Feingefühl und unglaubliche soziale Kompetenz Hunde untereinander an den Tag legen können – wenn wir sie lassen. Wie wäre es wohl für Wuschel weitergegangen, wenn wir Halterinnen uns anders entschieden hätten?

Januar 2008, ©Catherine Habegger
(Halterin von Faiby)

Impulse

statue
Von allen einheimischen biologischen Bestandteilen der nördlichen Wildnis, würde ich sagen, dass die Wölfe den grössten Test für menschliche Weisheit und gute Absichten darstellen.
Paul L. Errington, Naturforscher
                                                           adler
Die letzten Jahre haben uns ins Bewusstsein gebracht, - wie wir uns wohl noch nie bewusst gewesen sind -, wie tief  die Verwandtschaft unter allen lebenden Organismen ist… So ist alles Leben miteinander verwandt, und unsere Verwandtschaft ist viel näher als wir uns je vorgestellt hatten.
George Wald, Nobelpreisträger
wal

Wenn du zu den Tieren sprichst,
werden sie auch zu dir sprechen
und ihr werdet euch kennen.
Wenn du nicht zu ihnen sprichst,
wirst du sie nicht kennen
und was du nicht kennst,
davor wirst du dich fürchten - - -
und was man fürchtet, das zerstört man.
Chief Dan George
         wolf
           kinder
Wenn du einem Wolf begegnest,
hab‘ keine Angst. Bleib stehen!
Er wird dir nichts tun – er möchte
nur mit dir plaudern;
Wölfe tun dies nämlich gern.
Ralph Redfox, Cheyenne-Indianer
                                                wolf2
Der Wolf bringt uns Hoffnung.
Und er ist ein Tor
zum Schöpfer.
Ralph Redfox, Cheyenne-Indianer


Frieden ist mehr als die Abwesenheit
von Krieg.
Frieden ist mehr als nur der Frieden
zwischen den Menschen.
Frieden ist die Harmonie mit allen
Wesen der Schöpfung.
Botschaft einer Irokesen-Delegation
aus Onondaga/USA

chief

Man erkennt die Grösse
einer Nation daran,
wie sie mit ihren Tieren umgeht.
Mahatma Gandhi


Ode an die Vögel

Wir sind wohl noch etwas zu gross
um Euch zu verstehen,
aber danken wollen wir Euch,
Ihr liebenswerten Geschöpfe,
die Ihr Euch so frei und leicht in der Luft bewegt
und der Welt Eure fröhlichen Lieder schenkt!

Ueberall, auch an den unerwartetsten Orten,
selbst im gröbsten Weltenlärm,
kann man Euch mit grosser Klarheit und Freude hören,
wenn man nur mit liebendem Herzen lauscht.

Ihr singt und zwitschert Euch das Daseinsglück von der Seele mit Tönen so fein und so rein
aus der Fülle  der unerschöpflichen Quelle,
dass man selbst am liebsten miteinstimmt
in Das Grosse Lied.

Habt Dank für diese Augenblicke des Glücks!

Ganz klein - deucht uns -
dass wir viel von Euch lernen dürfen.
                           vogel
KommUNIkation: mögen unsere liebenden Herzen
wachsen und verzeihen
und mögen wir Menschen und Ihr Vögel
unsere Lieder verEINigen,
auf dass Der EINE Gesang wieder erklinge!
Autor unbekannt

     

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